Redegenie

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Presse 3

 

Er nennt sich „Redegenie von Finsterwalde“    -    Lausitzer Rundschau, 23.11.2011

Wenn er könnte, er würde der Bundeskanzlerin das Sprechen beibringen, sagt er. „Frau Merkel hat eine zu monotone Stimmlage, ohne eine Melodie.

Ihr fehlt auch die Mimik im Gesicht beim Sprechen.“ Ulf Sniegocki meint: „Die Bundeskanzlerin verkauft sich und ihre durchaus guten Botschaften sprachlich zu schlecht.“ Er glaubt, sich ein Urteil erlauben zu können – der Finsterwalder nennt sich „Redegenie“ und ist einer der wenigen Rhetoriker im Land Brandenburg, die damit ihr Geld verdienen.

Ulf Sniegocki verdient mit Reden sein Geld.
Foto: Dieter Babbe


Zu DDR-Zeiten hat er bei Feintuch Wirtschaftskaufmann gelernt, nach der Wende ein Studium für Sonderpädagogik begonnen und fünf Jahre lang als Erzieher im Kinderheim am Frankenaer Weg gearbeitet. Im Sommer 1992 schwenkte er beruflich noch einmal komplett um, gründete ein Sanitätshaus, das sich mit seinen 13 Mitarbeitern auf Orthopädietechnik spezialisiert und damit eine Marktnische gefunden hatte, in der er ziemlich erfolgreich war. 2008 verkaufte Ulf Sniegocki dennoch sein Unternehmen, das mit dem Sanitätshaus Kröger fusionierte. Kurze Zeit später sattelte der heute 44-Jährige ein neues Pferd: Er arbeitet seit mehr als eineinhalb Jahren als ausgebildeter Rhetorik-Trainer.

„Schon lange habe ich mein Talent beim Reden bemerkt – und daran habe ich gefeilt“, sagt Sniegocki. Er kam mit dem bekannten Schweizer Rhetorik-Trainer Matthias Pöhm („Der Beste im ganzen deutschsprachigen Raum“) zusammen, der ihm Schlagfertigkeit beigebracht habe. „Ich habe die Erfahrung gemacht: Die Leute lassen sich durch meine Emotionen, Bilder, Argumente eher überzeugen und begeistern, als durch langweilige PowerPoint-Präsentationen.“ So ist der Finsterwalder inzwischen in ganz Deutschland zu Hause, berät vor allem kleinere und mittlere Firmen. „Die Gurus in meiner Branche verdienen dabei täglich 6000 bis 12 000 Euro“, sagt Sniegocki. Davon sei er meilenweit entfernt – „aber das zeigt doch: Wie gut der Chef redet, davon hängt auch der wirtschaftliche Erfolg seiner Firma ab.“

„Die Ostdeutschen“, so hat Ulf Sniegocki festgestellt, „sind noch immer zu bescheiden und zurückhaltend, wenn es ums Artikulieren geht. Sie legen lieber eine Schippe zu wenig drauf“. Siehe bei der Bundeskanzlerin.

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü